Für mich begann die Buchmesse am Donnerstag mit einem verpassten Termin, und sie endete damit, dass ich gestern auf dem Heimweg im Zug Autogramme in Con-Hons gegeben habe.
Das alles kam so:
Donnerstag
Eigentlich hätte ich am Donnerstag Mittag als allererstes einen Termin mit meiner Agentin gehabt. Allerdings hatte ich den Tag schon zum schrecklichsten Messetag meines Lebens erklärt, bevor ich überhaupt in Frankfurt angekommen war. Der Schreck über einen fast vergessenen Geldbeutel wurde abgelöst von der Erleichterung, trotzdem noch einen Zug erwischt zu haben, der rechtzeitig in Frankfurt ankommen sollte, und die wiederum wurde abgelöst von dem Ärger über eine Verspätung, die immer länger und länger wurde.
Und der erste Termin des Tages wurde auf Später verschoben.
Also ging es davor mit Wibke über die Messe. Unsere erste Feststellung: Irgendwann zwischen diesem und letztem Jahr ist ein U.F.O. im Innenhof zwischen den Messehallen gelandet … oder auch ein Wal gestrandet, je nachdem, wen man fragt.
Offiziell nennt sich das Ding „Open Space“. Warum auch immer, denn drinnen mangelte es doch deutlich an offenen Räumen. Dafür gab es Reihen über Reihen ausgedruckter Tweets. Und sehr seltsame Sitzgelegenheiten.
Die Dinger waren allerdings sehr gemütlich, auch wenn man darauf aussah, als würde man ein Dinobaby ausbrüten.
Während wir mit Brüten beschäftigt waren, konnten wir Falko Löffler beim Collective Storytelling beobachten, was dann auch die einzige Gelegenheit war, zu der ich Falko gesehen habe.
Dort wurde über mehrere Tage hinweg in Gemeinschaftsarbeit eine Geschichte geschrieben. Einen detallierteren Bericht dazu findet man hier.
Schließlich konnte ich dann auch noch ausprobieren, wie das Verlagsstand-Schnorren funktioniert. Nach einem verspäteten Mittagessen am Stand von Klett-Cotta (samt wunderbarem Gespräch mit Stephan Askani von der Hobbit Presse) gab es zum Nachtisch Kekse im Agentenzentrum (mit nicht weniger wunderbarem Gespräch mit meiner Agentin).
Freitag
Der Freitag war zwar nicht unbedingt mit Terminen vollgestopft, aber es gab auf jeden Fall zu wenig Zeit für diverse private Treffen zwischendrin. Und Bücher angucken? Wer geht schon zur Messe, um Bücher anzugucken?
Dafür haben sich einige sehr coole Dinge ergeben. Unter anderem habe ich Timothy Sonderhüsken von Knaur endlich mal persönlich kennengelernt. Nun weiß ich, was als nächstes mit meinem Roman passiert, und ich habe einige umwerfende Dinge gesagt bekommen. Auf der Facebook-Seite von PAN (Ich habe keine Ahnung, ob dieser Link für alle funktionieren wird) kann man ein paar davon unter einem Foto von Markus Heitz und mir nachlesen:
Gipfeltreffen bei uns am Messestand: Fantasy-„Altmeister“ Markus Heitz und Fantasy-Neuentdeckung Andrea Bottlinger, die gerade an ihrem Roman für uns arbeitet. Ich bin sehr begeistert von dem, was ich bisher zu lesen bekommen habe, und bin mir sicher, dass sie eine genau so beeindruckende Karriere hinlegen wird wie Markus.
Wenn ich also in den nächsten Tagen hysterisch kichernd in der Ecke sitze, nicht wundern …
Später am Tag fand noch eine unglaublich produktive Macabros-Planungssitzung mit Christian Montillon statt, und dann ging es zum Galaktischen Forum. Dort bekam man neben kostenlosen Getränken auch den ersten Band von „Perry Rhodan Neo“ geschenkt.
Dieses Bild nenne ich „Stillleben mit Bier und Perry“.
Irgendwie hat jeder den Roman mit dem Cover nach unten abgelegt, was Daniela Knor und mich prompt zu der Überlegung bewogen hat, ob das Bild darauf womöglich unglaublich hässlich ist. Ist es nicht, falls es wen interessiert. Der Einheitlichkeit halber haben wir es den anderen aber trotzdem nachgemacht.
Mit allem drum und dran und samt Suche nach dem Parkhaus in dem Tom Finn, der uns freundlicherweise heimgefahren hat, sein Auto abgestellt hatte, wurde es dann ziemlich spät. Was dazu geführt hat, dass ich den …
Samstag
… nur mit viel Schwarztee überstanden und noch mehr sinnloses Zeug gelabert habe als sonst.
Der Samstag Vormittag beinhaltete eine Führung unseres VHS-Kurses über die Messe. Das hat erstaunlich gut funktioniert, weil es erst gegen Mittag brechend voll geworden ist. Führungsende war die Lesung von Bernd Perplies und Christian Humberg zu „Drachengasse 13“, bei der es dann schon brechend voll war.
Meiner Müdigkeit ist es geschuldet, dass es vom BuCon, auf dem wir danach noch kurz waren, keine Fotos gibt. Allerdings habe ich dort das Belegexemplar zu „Uhrwerk Venedig“ bekommen. Außerdem habe ich dazu auch ein paar Sätze in Ulrich Burgers Kamera gesprochen, die man wahrscheinlich irgendwann auf Youtube bewundern kann.
Hier sieht man das Buch mit Laptop zum Größenvergleich. Dieses Taschenbuch passt wirklich in eine Tasche.
Auf dem Rückweg haben Daniela Knor und ich uns die Zeit damit vertrieben, die Existenz von Atlantis zu beweisen.
Und dann, als Daniela in den Bus umgestiegen war und ich allein im Zug saß, kam ich mit einer Gruppe Cosplayer ins Gespräch. Nachdem die herausgefunden hatten, dass ich Fantasy schreibe, wollten sie Autogramme in ihren Con-Hons haben – für den Fall, dass ich mal berühmt werden sollte.
Und nun geht es wieder an die Arbeit. Es kommt Einiges auf mich zu.
Ich bin doch jetzt Künstler. Gehe nur noch via Bühne an die Öffentlichkeit. Im normalen Leben (Straßenbahn, Kneipe, Con) sieht man mich nicht mehr. Alles Absicht (Masterplan). 😀
(Danke fürs Bild!)
So so, der Herr ist also zu fein für poplige Phantastik-Cons 😉
Das Bild kannst du gern verwenden, falls du irgendwo eins brauchst.
Pah! Falko, ich bin schwer enttäuscht. Sich unter Künstlern zu zeigen, steht einem Künstler nämlich gut an 😉
Danke für den Bericht, Andrea! Werde ich gleich mal verlinken. Und bitte keine Details zu Atlantis ausplaudern. Wir wollen doch dem sensationellen Enthüllungsbuch der geschätzten Kollegin Susanne Wilhelm (alias Erika von Däniken) nicht vorgreifen! 😉
Natürlich, Atlantis ist streng geheim. Ansonsten werden Sie doch noch frühzeitig auf uns aufmerksam und versuchen uns zum Schweigen zu bringen.
*g* Ich warte ja auch nur darauf, dass ich damit angeben kann dich schon gekannt zu haben, als du noch ein ganz kleines Licht warst 😉
Nicht „falls“ du mal berühmt wirst. Wenn, Andrea, wenn. Und ich kannte dich noch viel vorher, ha!