2012

Wie wahrscheinlich jeder zweite hier habe ich gestern Abend „2012“ geschaut. Nachdem ich ihn nicht im Kino gesehen hatte, wollte ich doch mal wissen, wie er eigentlich so ist.
Ich fand ihn erstaunlich witzig. Dieses Flashfilmchen, das den Weltuntergang erklärt („Oh nein, nicht schon wieder“), oder der russische Boxer-Millionär („Sprachsteuerung. Hat mich überzeugt.“) oder der buddhistische Mönch, der erst irgendwelche geheimnisvollen Weisheiten von sich gibt, dann den Autoschlüssel rausrückt und sagt: „Aber pass mit der Kupplung auf.“ Selbst das obligatorische Regierungsarschloch hatte einen coolen Spruch: „Es ist ziemlich nervig, dass die Irren mit ihren Pappschildern die ganze Zeit recht hatten.“
Und zuletzt waren die einstürzenden Gebäude, Flutwellen und das sonstige Zeug sehr eindrucksvoll.

Ich fand es außerdem interessant, dass in dem Film selbst die visuellen Effekte vorhersehbar waren. Als sich der Riss durch das Dach der sixtinischen Kapelle ausgebreitet hat, meinte ich noch so: „Pass auf, gleich geht er genau zwischen … “ Und da war er auch schon zwischen den Fingern von Gott und Adam angekommen.

Der Rest war eine Mischung aus Klischees und Dingen, die so eigentlich nicht funktionieren sollten. Außerdem hat es irgendwie überhaupt nichts ausgemacht, dass ich ein Stück vom Anfang und ein paar Teile in der Mitte verpasst habe.

8 Gedanken zu „2012

  1. Ich habe 2012 immer noch nicht gesehen, und irgendiwe glaube ich ja auch immer noch, dass der eine Maja-Priester vor hunderten von Jahren gesagt hat: „So, jetzt hab ich Euch die nächsten 500 Jahre vorgemalt – ich glaub, jetzt erkennt ihr das Schema“ bevor er mit seiner Kultur zusammen unterging. Aber ich warte geduldig auf den 21. Dezember und die Spinner mit den Pappschildern :o)

    • Das mit Maya-Priester ist eine interessante Theorie 😉

      Es gab in letzter Zeit so viele Weltuntergangsdaten, dass ich nicht glaube, dass sich am 21.12. großartig viele Spinner die Mühe machen werden, Pappschilder zu malen. Irgendwann wird’s doch langweilig.

  2. Die Majapriester haben nie eine Prophezeiung über den Weltuntergang getätigt, sie haben einfach das Projekt Kalender nach Ihren Vorstellungen eingestellt, weil noch ettliche Generationen später es hätten fortführen können.
    Die Idee damit den Weltuntergang zu verbinden hatten erst Missionare im 16. und 17 Jahrundert, die klassiche Seelenheilnummer.
    Die waren ja auch nicht schlecht in Astronomie, man denke an den Herrn in China…

  3. An sich ist die Idee vom Weltuntergang, der großen Apokalypse, auch ganz knigge. Vom Himmel regnet Feuer, die Erde zerbricht, Fluten, Vulkanausbrüche, Katastrophen an jedem Eck und Ende (ha, ha) der Welt. Ein bisschen beneide ich Johannes mit seiner Offenbarung, ist ja eine kreative Leistung, die er da vollbracht hat.
    Gibt ja auch Autoren massig Anstoß, um sich ihre eigenen Szenarien auszumalen.
    Die Klischees sind mir ebenfalls negativ aufgefallen und 3/4 vom Film habe ich damit verbracht Kurzgeschichten zu lesen. Du kannst dir also vorstellen wie spannend ich das Ganze fand.
    Nur das Ende fand ich angenehm, dass die Welt nicht wirklich „unterging“, sondern eine Art Neustart erfolgte. Das hat mich tatsächlich ein bisschen (positiv) überrascht 🙂

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