Der Vorteil daran, einen Freund zu haben, der im Kino arbeitet, ist der, dass man auch zwei Filme hintereinander schauen kann, ohne dabei arm zu werden. Gestern haben wir „Battleship“ und „Iron Sky“ gesehen. Ich kann das als Kontrastprogramm nur empfehlen.
Battleship
Dafür, dass der Film auf dem Spiel „Schiffe versenken“ basiert, ist er erstaunlich gut. Es gibt coole Sprüche, einen recht sympathischen Hauptcharakter, beeindruckende außerirdische Raumschiffe und eine nette Idee, wie sie das „Schiffe versenken“-Prinzip so in die Handlung eingebaut haben, dass es halbwegs Sinn ergibt.
Mein Lieblingscharakter war der Japaner, mit dem sich der Hauptcharakter am Anfang gekloppt hat, um sich später mit ihm anzufreunden. Dafür, dass es ein Amifilm war, durfte der erstaunlich viel tun und hat zwischendurch sogar kurz das Kommando übernommen.
Ansonsten ist „Battleship“ ein typischer Alieninvasionsfilm mit allem drum und dran. Es gibt viel Heldenmut. Man könnte praktisch meinen, das ganze Militär besteht nur aus Leute, die darauf warten, angesichts von Gefahren über sich selbst hinauszuwachsen. Und zum Schluss werden Orden verliehen.
Iron Sky
Iron Sky ist auch mehr oder weniger ein Alieninvasionsfilm (auch wenn die Aliens in dem Fall Nazis vom Mond sind), aber mehr oder weniger das genaue Gegenteil von Battleship.
Die Sache mit den Nazis vom Mond ist so bekloppt, wie sie klingt. Dazu kommt noch eine amerikanische Präsidentin, die verdächtig an Sarah Palin erinnert, und deren einziges Interesse es ist, die nächste Wahl zu gewinnen. Und die beiden Hauptpersonen sind ein schwarzer Astronaut … bzw. eigentlich ist er Model, er wurde nur auf eine Mondmission geschickt wegen besagter Wahl. Und eine Lehrerin bei den Mondnazis, die am Anfang glaubt, die Naziideologie hätte mit Liebe und Frieden zu tun.
Der Film ist wirklich lustig, aber gleichzeitig auch ziemlich kritisch, so dass einem an manchen Stellen das Lachen im Hals stecken bleibt. Da gibt es die Stelle, an der die Präsidentin ihren Wahlkampf auf Naziideen aufbaut, ohne dass es jemand merkt, sie selbst eingeschlossen. Oder ihre erste Aussage, als die Mondnazis angreifen: „Das ist genial. Jeder Präsident, der in seiner ersten Amtszeit einen Krieg angefangen hat, wurde wiedergewählt! Und diese Nazis sind die einzigen, die wir je in einem fairen Kampf besiegt haben.“
Der Film bringt einen dazu, wirklich keine der beiden Seiten in diesem Krieg zu mögen, sondern rein auf der Seite der Leute zu sein, die mittenrein geraten. Es gibt ziemlich wenig Heldenmut, und wenn man am Ende die zerstörte Nazistation auf dem Mond sieht, muss man irgendwie an die zerbombten Städte nach dem 2. Weltkrieg denken.
Iron Sky ist dazu einer der ersten teilweise auf crowdfunding beruhenden Filme. Wenn du glaubst, dass das mit den Nazis vom Mond eine bekloppte Idee ist. Es gibt Leute, die das ernst meinen:
http://www.hoaxilla.de/?p=288
Oh, und könntest du dir eine flattr Knopf zulegen, damit ich dich flattern kann?
Ich weiß, dass das auf Verschwörungstheorien beruht. Das macht die Idee ja aber nicht weniger bekloppt.
Flattr habe ich bisher nicht gemacht, weil ich nicht glaube, dass das sonderlich viel bringt, aber ich schau’s mir mal an.
Nee, definitiv nicht. Es ist halt nur etwas verstörend, dass es Leute gibt die an sowas glauben…
Es kostet am Ende nur Geld, wenn du es abhebst. Ich verteile damit zwar wenig aber stetig Kohle auf alle meine Podcasts und Blogs, die ich so lese.
Also den Battlestar würd ich mir der Unterhaltung wegen noch ansehen, wobei ich wage zu bezweifeln, dass mich das im Kino lange genug bei der Stange halten könnte, als dass ich ruhig sitzen könnte.
Der andere Film, da frag ich mich ehrlich gesagt immer wieder, ob die nicht lieber ein paar afrikanischen Kindern was zu essen zukommen lassen sollten, als Ummengen von Geld in so einen Scheiss zu stecken
Ohne bezweifeln zu wollen, dass Kinder in Afrika mehr zu essen brauchen … Ich finde es wichtig, Filme zu drehen, die sich kritisch mit allen möglichen Themen auseinandersetzen. Und genau das tut Iron Sky. Er bildet einen Kontrast zu Filmen wie Battleship, die so tun, als gäbe es in Kriegen immer eine gute und eine böse Seite. In Iron Sky gibt es zwei Seiten, die beide nur auf ihre eigenen Interessen bedacht sind, ohne Rücksicht auf Verluste. Und dazwischen sind die Leute, die eigentlich nur ein normales Leben führen wollten und nun irgendwie mit dem ganzen Schlamassel klarkommen müssen. Das ist eine deutlich realistischere Darstellung von Krieg, ungeachtet aller Mondnazis und Reichsflugscheiben und Zeug.
Wieso?
Es wurde doch auch die ganze Twilight-Scheisse produziert, Bücher, Merchandise, Filme und was weiss ich noch mehr.
Dazu noch True Blood und der ganze Dreck drumherum.
Und wenn wir schon dabei sind, noch diese ganze Herr der Ringe, Star Wars und Star Trek Scheiße.
Lauter Scheiße, die man doch vielleicht besser hätte dir zu entscheiden überlassen sollen, was davon es wert ist, umgesetzt zu werden.
Hach ja, ich liebe so aufgeschloßene Aussagen wie deine.
Du kannst nichts damit anfangen, wieso also sollte sich dann auch nur irgendein anderer Mensch auf diesem Planeten dafür interessieren?
Grab dich doch ein!
Also erstmal heißt der film battleship ud nicht battlestar und hat laut boxofficemojo in der herstellung (produktionskosten) 209 millionen us dollar gekostet, während iron sky umgerechnet 7 millionen gekostet hat.
battleship gilt in den us als riesenflop, da er gerade mal ca 65 millionen dollar eingespielt hat!
was haben da bitte afrikanische kinder mit zu tun. meinst du allen ernstes, wenn die produzenten die 7 millionen nach afrika geschickt hätten, würde es einem einzigen kind besser gehen?
manche menschen leben wirklich in einer märchenwelt