Ich bin mal total Anti-Alles und schreibe keinen Jahresrückblickpost. Stattdessen muss ich noch meine Meinung zu „Smaugs Einöde“ loswerden. Weil es dazu ja noch nicht genug Meinungen im Internet gibt.
Der Film war … erstaunlich schlecht. Manche sagen ja, dass er besser war als der erste Teil, ich bin mir da noch nicht ganz sicher. Und ich sage das nicht, weil es wirklich nicht mehr viel Ähnlichkeit zum Buch gibt. Das Beste an dem Film war Tauriel, und an die hätte ich mich erinnert, wenn sie im Buch vorgekommen wäre.
(Übrigens, ab hier gibt es Spoiler. Ich gehe davon aus, dass ihr alle das Buch gelesen habt, und sowieso schon wusstet, wie es ausgeht.)
Die Sache ist … alles an „Smaugs Einöde“ wirkt irgendwie übertrieben. Angefangen bei der Menge an Dornen und Käfigen mit Skeletten darin in Dol Guldur bis hin zu der Szenen mit den Fässern und dem Fluss, bei der ich mir sicher bin, dass sie irgendwann einer Wildwasserbahn danach bauen werden … weil sie nämlich genau so aussieht, als wäre sie allein mit dem Gedanken entwickelt worden, dass man irgendwann eine Wildwasserbahn danach bauen kann.
Genauso übrigens wie ein Großteil des sogenannten Endkampfes im Berg.
Übrigens … Endkampf … Ich weiß nicht, wie’s euch ging, aber ich war total auf Smaugs Seite, als diese Statue enthüllt wurde und er so geschaut hat wie: „WTF soll das Ding mir jetzt tun?“ Ich meine, die machen da eine ewig lange Szene, in der die Zwerge aus irgendeinem Grund superviel Gold schmelzen, und man fragt sich die ganze Zeit, was geschmolzenes Gold wohl einem Drachen anhaben soll, dessen ganze Brust jedes Mal rot glüht, wenn er Feuer speiht. (Ich meine, ernsthaft jetzt, was hat Thorin sich dabei gedacht?) Und dann gießen die daraus auch noch eine Statue, deren Planung bisher nie auch nur erwähnt wurde, so dass man als Zuschauer gar nicht weiß, worauf man nun eigentlich hoffen soll. Ich meine, theoretisch hätte die auch ihr Schwert heben und auf den Drachen losgehen können oder der Drache hätte einen Herzinfarkt bekommen sollen beim Anblick seines alten Feindes oder was auch immer.
Prinzipiell bange und hoffe ich immer gerne mit den Helden eines Films, selbst denen eines schlechten Films, aber dazu muss ich zumindest ein paar winzige Anhaltspunkte haben, worauf ich hoffen und wofür ich bangen soll. Außer natürlich, es war absolut gewollt, dass ich die ganze Szene durch denke: „Was zur Hölle haben die da für einen Blödsinn vor?“ Dann hat das echt gut funktioniert.
Allerdings funktionieren überraschende Enthüllungen von Dingen, die man zuvor noch nie gesehen hat, die aber plötzlich für die Handlung wichtig werden, wie beispielsweise riesige Statuen aus flüssigem Gold, besser, wenn man vorher mal ein paar Hinweise darauf streut. So in der Art von: „Ja, der Durin, der war so wahnsinnig, dass er sich ein zwanzig Meter hohes, goldenes Denkmal im Thronsaal setzen wollte.“
Dann kann der Zuschauer am Ende zumindest sagen: „Ach, das war das. Das hätte ich vielleicht kommen sehen können, wenn ich total verquer gedacht hätte.“
Und zuletzt ist es wirklich extremst unbefriedigend, wenn man durch eine ewig lange Vergnügungspark-Achterbahn-Goldschmelz-Szene sitzen musste, nur damit der Drache sich am Ende wie ein nasser Hund schüttelt und ohne einen Kratzer davonfliegt.
Wow. Und man bedenke, dass es noch einen dritten Teil geben soll. Wo nehmen die die Handlung für Teil drei her? Noch mehr Dazuerfundenes?
Zugegeben habe ich weder Teil 1 noch Teil 2 bis jetzt gesehen, was schlichtweg daran liegt, dass ich nicht bereit bin, drei Mal Eintritt zu bezahlen für ‚eine‘ Geschichte, die sich wunderbar in einem Film hätte umsetzten lassen.
Nunja, reinschauen werde ich früher oder später dann trotzdem; aus Interesse an Geschichte und Umsetzung.